Jetzt handeln: Erklärung zum internationalen Schüler- & Jugendaustausch in der Krise

Die Corona-Krise verwehrt aktuell jungen Menschen prägende Erfahrungen durch internationale Begegnungen, welche u.a. zur Persönlichkeitsentwicklung und nicht zuletzt einem Verständnis für Demokratie und Vielfalt beitragen. Doch ebenso trifft die aktuelle Situation die Träger, die diese Erfahrungen ermöglichen und stellt sie vor existentielle Herausforderungen, da die eingerichteten Rettungsschirme nicht für die gemeinnützigen Träger greifen.

Die Initiative »Austausch macht Schule«, bestehend aus den Jugendwerken und weiteren Fach- und Förderstellen des Internationalen Austausches, wendet sich aus diesem Anlass mit der Bitte in der Corona-Krise auch gemeinnützige Austauschorganisationen, Bildungsträger und Begegnungsstätten zu unterstützen an Bund und Länder.

Dazu wurden folgende 3 Handlungsschritte formuliert:

  1. Mehr denn je sollten Schulen in Deutschland Schulpartnerschaften mit dem Ausland aufrechterhalten und ausbauen.
    Der für das Bildungssystem in Deutschland systemrelevante internationale Schüleraustausch braucht angesichts der Corona-Krise starken politischen Rückenwind und für die Zukunft bessere Rahmenbedingungen. Hunderte Schulklassen hielten auch während der Corona-Krise den Kontakt mit ihren Partnerschulen aufrecht.
    In die aktuelle Digitalisierung des Schulunterrichts müssen auch Austausch und gemeinsamer Unterricht mit jungen Menschen und Partnerschulen aus dem Ausland systematisch in die digitalen Klassenzimmer integriert werden.
     
  2. Im Schuljahr 2020/21 sollte der Individualaustausch von Schülerinnen und Schülern fortgeführt werden.
    Individueller Austausch von jungen Menschen ist auch während der Gesundheitskrise mit zahlreichen Partnerländern, insbesondere in Europa, möglich. Zahlreiche Austauschschü-ler*innen sind in den Gastländern geblieben. Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen wün-schen eine Fortführung oder Wiederaufnahme der Programme.
     
  3. Es ist notwendig, dass Bund und Länder umgehend Infrastrukturkosten für zivilgesellschaftliche Akteure anteilig fördern – schnell, unbürokratisch und langfristig.
    Gemeinnützige Organisationen des Schüleraustauschs sowie Bildungs- und Begegnungsstätten sind durch eine dauerhafte Absage internationaler Projekte in ihrer Existenz bedroht. Nur so kann diese für unsere Demokratie systemrelevante Bildungsarbeit auch in den 20er Jahren des 21. Jahrhunderts bestehen bleiben und weiterentwickelt werden. Die europa- und außenpolitische Dimension der internationalen Bildungsarbeit darf nicht vernachlässigt werden: Mit Begegnungs- und Austauschprojekten werden auch Partnerorganisationen in Partnerländern in Europa und der Welt finanziert.

Internationale Begegnungen bilden für junge Menschen lebensprägende Erfahrungen. Internationaler Schüler- und Jugendaustausch ist ein unverzichtbarer Baustein einer demokratischen Zivilgesellschaft und muss auch weiterhin ein entscheidender Teil unseres Bildungssystems bleiben.

(Quelle: Austausch macht Schule)

 Ein ausführlicher Artikel sowie das Dokument zum Download stehen hier zur Verfügung.

(Titelbild von mohamed Hassan auf Pixabay)

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