Internationale Jugendarbeit ist politisch!
Der 16. Kinder- und Jugendbericht steht unter dem Themenschwerpunkt „Förderung demokratischer Bildung im Kindes- und Jugendalter “. Das kommt nicht von ungefähr. Nicht nur in Deutschland kann seit Jahren eine Zunahme von Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus und Verschwörungstheorien auf allen Ebenen beobachtet werden.
Der Kinder- und Jugendbericht hält hierzu für die Internationale Jugendarbeit fest: „Das Handlungsfeld der internationalen Jugendarbeit ist ein wichtiger Ermöglichungsraum für politische Bildungsprozesse. […] Damit stellt das Feld der internationalen Jugendarbeit auch strukturell eine wichtige Schnittstelle zum Arbeitsfeld der politischen Jugendbildung und zur Jugendverbandsarbeit dar“ (vgl. 16. Kinder- und Jugendbericht, S. 354).
Politische Bildungsprozesse beschreiben Urteils- und Handlungsfähigkeit, das Erlernen einer Diskussionskultur, die Stärkung von Toleranz, die Befähigung zu Kompromissen und zur Akzeptanz mehrheitlicher Entscheidungen unter Wahrung von Menschen- und Minderheitenrechten. Teilhabe, Engagement und politische Bildung sind hierbei miteinander verwoben. Ebenso sind dies die Grundlagen der Internationalen Jugendarbeit.
Träger der Internationalen Jugendarbeit müssen jedoch zunehmend die Abneigung gegenüber Themen wie Demokratie- und Menschenrechtsbildung beobachten. Träger und zivilgesellschaftliche Partner werden teils gezielt von Regierungen unter Druck gesetzt und Rahmenbedingungen verschärft, was nicht selten zu Delegitimierungen oder Auflösungen der Organisationen führt.
Da die Mehrheit der internationalen Begegnungen in Themenfeldern stattfindet, die für politische Bildungsprozesse gut geeignet sind (lt. Kinder- und Jugendhilfestatistik), muss eine strategische Bindung zwischen der Internationalen Jugendarbeit und der politischen Bildung vertieft werden. Auch um breite Bündnisse zu schaffen und dem Druck nationalistischer Akteure standhalten zu können.
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